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292 Route 47. BISKRA. Prakt. Vorbemerkungen. Salahin (50 c., Fahrzeit 60 Min.). Diligence nach Sidi-Okba (Abfahrt
Uhr früh, zurück 3 U. nachm.), sowie nach Touggourt (vgl. S. 297)

Reisebureau (auch Fuhrwerk): C. Pernin, Rue Berthe.

Arzt: Dr. Couillaud, Rue Malakoff 15 (2-4 Uhr; spricht etwas deutsch).
Apotheker: Nelva, Rue Berthe. Maurisches Bad (Pl. C 4), Route
de Touggourt. Photographien (auch Ansichtskarten) bei Maure und
Frechen, Rue Berthe.

Postamt & Telegraph (Pl. B 2), Rue Saad 3.

Vergnügungslokale: Casino Dar-Diaf (Pl. B C 4; S. 293), Route de
Touggourt, mit Konzert- und Theatersaal, für Variété-Vorstellungen,
Tänze der unten gen. Ouled Naïl u. dgl., und mit den Spielsälen des
Cercle des Etrangers (Eintritt gewöhnlich frei). Die Darbietungen der
Gaukler und der Tänzerinnen, der sog. Ouled Naïl (ursprünglich meist
Mädchen des S. 225 gen. Nomadenstammes), in den kleinen Kaffeehäusern
der Eingeborenen, Rue Arcelin und Rue Lapeyrouse (Pl. B C 3), werden
nicht jedermann zusagen (Tasse arabischen Kaffees oder Tees ½-1 fr., für
Landeskundige ohne Führerbegleitung 20 c.; den Tänzerinnen nach jedem
Tanz 10-20 c., Mehrforderungen lehne man ab).

Sport- und Volksfeste: Courses de Biskra, zwischen dem 1. und
20. Februar, ein viertägiges Fest mit Wettrennen von Trabkamelen (course
saharienne de mehara), Pferderennen im Hippodrom von Beni-Mora
(S. 295), Reiterspielen (Fantasia arabe, S. 110) und Umzügen der Ein-
geborenen
. Viel Zuschauer lockt am Ende des Ramadan (S. 469) das
große Gebet (la grande prière) am Kasbahügel an. Zur Teilnahme an den
Falkenjagden des Agha (S. 293) bedarf man besonderer Empfehlungen.

Führer (S. XXII; tägl. 4-5 fr.), neben den Hausierern und Bettlern
(S. XX) eine wahre Landplage, sind in der Stadt überall durchaus über-
flüssig
, aber auch bei Wagenausflügen oder Ritten in die Umgegend ent-
behrlich
(Auskünfte durch den Kutscher oder Treiber).

Klima und Winteraufenthalt (Saison Nov. bis März). Biskra, am
Südfuße des Saharaatlas und am Saume der Wüste gelegen, weist bereits
alle Eigentümlichkeiten des Saharaklimas (S. 177/178) auf. Die starken
Temperaturschwankungen (Durchschnittsmaximum der Monate Dez. bis
März 18,6, Durchschnittsminimum 7,2° C.) werden jedoch meist auch von
Leidenden zufolge der großen Trockenheit der Luft (relative Feuchtig-
keit
der vier Wintermonate 62,2%) ohne Beschwerde ertragen. Die Zahl
der Tage mit Niederschlägen und die Niederschlagsmenge (S. 177) sind
außerordentlich gering, sonnenlose Tage die Ausnahme. Der Staub wird
selbst in den Wintermonaten bisweilen lästig, Sandstürme, besonders
unangenehm bei Südostwind (Scirocco, S. 334), sind in keiner Jahreszeit
ausgeschlossen. Gegen die gelegentlichen kalten nördl. und nordwestl.
Luftströmungen aus dem Saharaatlas gewährt nur die Palmenoase einigen
Schutz. Besondere Einrichtungen für Leidende sind nirgends vorhanden.

Bei beschränkter Zeit (-2 Tage). Nach der Ankunft Blick
vom Aussichtsturm des Royal-Hôtel (S. 293). I. Tag: früh Markt (S. 293),
Villa de Bénévent (S. 294), *Alt-Biskra (S. 294); nachm. Col de Sfa (S. 295).
II. Tag: Ausflug nach Sidi-Okba (S. 296).

Das Städtchen Biskra (122m), mit 7400 Einwohnern (6300 Mo-
hammedaner
, einschl. Alt-Biskra) am Südfuße der niedrigen Chaîne
de Sfa
(S. 295), am r. Ufer des unterhalb der Talsperre (S. 291)
meist wasserarmen Oued Biskra, hat sich zufolge seiner günstigen
Lage am Ausgang der ostalgerischen Saharabahn in den letzten Jahr-
zehnten
zu der neben Algier beliebtesten Winterstation und zum
Nizza Algeriens entwickelt. Der jetzige Ort, mit seinen allen
neualgerischen Städten eigentümlichen regelmäßigen Straßenzügen,
ist erst nach 1844, seit dem Einmarsch der Franzosen, entstanden.
Das mittelalterliche Biskra, so benannt nach der kleinen römischen